Kriegslasten

Bitzer Tracht
Die alte Kirche in der Kirchstraße von Osten gesehen.Am linken Rand noch zu erkennen: Das Haus Kirchstraße 30. Das kleine Häuschen am Kirchturm war die Schulstube. Heute steht hier das evangelische Gemeindehaus.

Nach kurzer Friedenszeit kommen wieder schwere Kriegslasten durch europäische Nachbarn 1650 - 1780

 

1652

Zum erstenmal ist auch ein Metzger, Hans Beck, in Bitz registriert.

1654 Bitz zählt insgesamt 96 Einwohner, die Kinder mitgezählt.

1688

Das Unheil kommt aus dem Westen 40 Jahre nach Ende des 30-jährigen Krieges geht es weiter: Im pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) des "Sonnenkönigs" Louis XIV. fordern Einquartierungen und die Entrichtung von "Brandschatzungsgeld" von den Bitzern wieder schwere Opfer. Jeder muss 1% vom Wert seines Hauses an Frankreich bezahlen, damit unsere Gegend vor dem Niederbrennen verschont wird. In anderen Teilen Württembergs und der Pfalz prägt nur noch "verbrannte Erde" das Landschaftsbild.

1701

Im spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) leidet Bitz wieder unter Truppen-durchzügen und Einquartierungen von Soldaten, die mit Kind und Kegel in den Krieg ziehen. Auch Soldatenkinder werden in Bitz getauft.

1706

Die Gesamteinwohnerzahl liegt etwa bei 150 - wieder etwa der Stand von 1601.

1733 Im polnischen Erbfolgekrieg (1733-1737) ergeht eine Bittschrift von Bitz an Ebingen um gerechtere Verteilung der Quartierlasten und im österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748) leidet Bitz unter einem teuren französischen Winterquartier von Weihnachten 1744 bis April 1745.
1750

Die karge Landschaft kann die zunehmende Bevölkerung nicht mehr ernähren. Es entstehen die ersten Privatgewerbe. Viele Strumpfweber arbeiten in ihren eigenen Räumen für Ebinger Meister. Nur die wohlhabenderen Bitzer besitzen eine Sonntags- oder Hochzeitstracht. Das rote Wams der Männer und die grünen Hosenträger sind noch vom österreichischen Einfluss geprägt.

1757

Johann Leibfritz ist als Wagner und Joh. Jakob Schumacher als Maurer erwähnt.

1763

Die Wohnung des Schulmeisters ist zu klein für die steigende Schülerzahl und die Sakristei an der Ostseite der alten Kirche wird zur Schulstube umgebaut.